Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn zum Brandunglück im Schwarzwald
Die Mitarbeiter und Werkstattbeschäftigten der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn sind tief betroffen vom dem Brandunglück in der Werkstatt in Titisee-Neustadt. Dieses schlimme Ereignis wirft selbstverständlich auch in den Caritas-Werkstätten die Frage auf, ob im Brandschutzbereich genügend getan wird.
Zurzeit sind 600 Menschen mit Behinderung in acht Werkstattbetrieben sowie in Unternehmen und Einrichtungen des allgemeinen Arbeitsmarktes tätig und nutzen dort die Angebote zur beruflichen Qualifizierung und zur Teilhabe am Arbeitsleben. Die Caritas-Werkstätten stehen unter der Trägerschaft des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e. V. und haben Standorte in Rotenhain, Montabaur, Niederelbert und Nauort sowie in Lahnstein und St. Goarshausen. Insgesamt 112 Werkstattbeschäftigte kommen aus dem Rhein-Lahn-Kreis und 488 aus dem Westerwaldkreis. Sie werden von 166 Caritas-Mitarbeitern unterstützt und fachlich begleitet, 133 davon sind im Westerwaldkreis und 33 im Rhein-Lahn-Kreis tätig.
Erwin Peetz, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten, beschreibt die derzeitigen Brandschutzmaßnahmen. „Für jeden Betrieb gibt es eine Baugenehmigung, in die ein Brandschutzkonzept integriert ist. Bei Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen werden darüber hinaus stets die vorhandenen Brandschutzkonzepte im Zuge neuer Genehmigungsverfahren gemäß geltender Vorschriften überarbeitet und aktualisiert“. Darüber hinaus gäbe es regelmäßig Betriebsbegehungen, bei denen die interne Fachkraft für Arbeitssicherheit und die Sicherheitsbeauftragten der einzelnen Werkstattbetriebe mit Unterstützung eines externen Büros für Arbeitssicherheit die Einhaltung der Vorschriften zum Brandschutz überprüfen. So würden beispielsweise in allen Betrieben folgende Vorkehrungen eingehalten: Alle Treppenhäuser seien frei von Brandlast, die Räume seien unter Berücksichtigung der jeweiligen Fläche und Brandlast in entsprechender Anzahl mit Feuerlöschern ausgestattet, Flucht- und Rettungswege sowie Sammelplätze seien beschildert und Notausgangstüren wären mit Panikschlössern versehen, die im Notfall von innen zu öffnen seien. Das Personal würde in der Evakuierung von Rollstuhlfahrern geschult.
Mindestens einmal pro Jahr fände in allen Werkstattbetrieben eine unangekündigte interne Evakuierungsübung statt. Darüber hinaus seien Brandschutzübungen mit Feuerwehren, DRK und Notärzten durchgeführt worden – insbesondere dann, wenn sich im Rahmen von internen Evakuierungsübungen kritische Bereiche gezeigt hätten. Schließlich würden alle Gruppen zusätzliche interne Fluchtwegeübungen durchführen, in denen der Notfall trainiert würde. Das Thema Evakuierung und Brandschutz sei weiterhin Gegenstand der Beruflichen Bildung, an der alle Werkstattbeschäftigten kontinuierlich teilnehmen. Der Geschäftsführer führt weiter aus, dass es wie in jedem anderen Produktionsbetrieb auch Gefahrstoffe gäbe. Diese würden in separaten, nicht frei zugänglichen Gefahrstofflagern aufbewahrt und in möglichst geringen Mengen vorgehalten. Alle Mitarbeiter seien anhand von Betriebsanweisungen und Datenschutzblätter daran geschult.
„Noch sind die Ursachen des Brandes in Titisee-Neustadt unklar. Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir diese sorgfältig analysieren und prüfen, welche Erkenntnisse wir daraus für unser Brandschutzkonzept ableiten müssen“, stellt Erwin Peetz abschließend fest.