Lia-Marie Zander (links) macht die Arbeit in den Caritas-Werkstätten in Montabaur riesigen Spaß. Im August zieht es die 16-Jährige aus Ebernhahn dann nach Arzbach, wo sie im dortigen Caritas-Altenzentrum eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin startet.
"Was ich hier tagtäglich lerne ist unheimlich wertvoll. Für meine weitere berufliche Laufbahn, aber vor allem auch fürs Leben", sagt die 18-jährige Alischa Bruns aus Obernhof (Rhein-Lahn-Kreis), die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn in Montabaur absolviert. Ihr ging es wie vielen anderen jungen Frauen und Männern, für die nach der Schulzeit ein neuer Lebensabschnitt beginnt - sie hatte noch kein konkretes Ziel, wie es nun weiter gehen sollte. "Während der Berufsorientierung in der Schule wurde mir klar, dass ich nach der Schule nicht direkt eine Ausbildung machen möchte", so Alischa, "daher habe ich mich für das FSJ entschieden". Nach einiger Suche, wurde sie schließlich in Montabaur fündig und nahm die Stelle bei den Caritas-Werkstätten an. "Nach über einem halben Jahr kann ich sagen, dass das die beste Entscheidung war, die ich je hätte treffen können", so die 18-Jährige, die vor allem den Umgang mit den Werkstattbeschäftigten schätzt: "Man lernt viel von ihnen", schwärmt die Obernhoferin von ihren Aufgaben.
Das Freiwillige Soziale Jahr ist - wie auch der Bundesfreiwilligendienst (BFD) - ein sogenannter "Sozialer Lerndienst". Sowohl FSJ wie auch BFD bestehen aus zwei Elementen, dem Dienst in einer sozialen Einrichtung und den begleitenden Bildungsseminaren. Das FSJ können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 27 Jahren absolvieren. Im Gegensatz zum FSJ können den Bundesfreiwilligendienst auch Menschen über 27 machen. Die Freiwilligen erhalten dafür ein sogenanntes monatliches Taschengeld von 240 Euro sowie einen Verpflegungszuschuss von 150 Euro, also in der Regel monatlich 390 Euro.
Für Alischa Bruns hat sich das Freiwillige Soziale Jahr auf alle Fälle gelohnt - und das im doppelten Sinne. Denn zum einen hat die junge Frau die Arbeit im sozialen Bereich für sich entdeckt, und zum anderen hat das FSJ ihren weiteren Lebensweg geebnet: Alischa möchte ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Sozialassistentin beginnen.
Alischa Bruns (Mitte) beim gemeinsamen Backen mit zwei Werkstattbeschäftigten. Die 18-Jährige aus Obernhof wollte nach der Schule nicht direkt eine Ausbildung machen und hat sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr in den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn entschieden.
Auch die zwei Jahre jüngere Lia-Marie Zander hat ihre Entscheidung, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren, in keiner Sekunde bereut. Wie für Alischa Bruns, wurde das FSJ auch für die 16-Jährige aus Ebernhahn (Westerwaldkreis) quasi zum Sprungbrett für den Berufseinstieg. Nachdem sie die Schule beendet hatte, fand Lia-Marie zunächst keine Ausbildungsstelle. Also entschied sie sich für ein FSJ in den Caritas-Werkstätten in Montabaur. "Weil ich hier bereits einige Beschäftigte kannte", begründet die Jugendliche ihre Wahl. "Die Arbeit macht riesigen Spaß, vor allem, wenn man an den verschiedenen Projekten mitwirken kann", so die Ebernhahnerin, der insbesondere die offene Art der Beschäftigten gefällt: "Jeder kommt auf einen zu, alle sind so nett hier", betont Lia-Marie Zander.
Gleichzeitig hat sie sich im Rahmen ihrer Tätigkeit in den Caritas-Werkstätten aber auch selbst weiterentwickelt. "Anfangs war Lia-Marie sehr ruhig und zurückhaltend. Mittlerweile ist sie sehr viel offener geworden", erklärt Marion Ohlef, Ergotherapeutin in den Caritas-Werkstätten, und unterstreicht, dass ein Freiwilligendienst meist auch zur Stärkung der Persönlichkeit der jungen Menschen beiträgt. Das kann auch die 16-jährige Ebernhahnerin bestätigen, die, wie sie selbst sagt, im Laufe ihres FSJ immer selbstbewusster geworden ist. Das führt unter anderem dazu, dass Lia-Marie - ähnlich wie Alischa Bruns - bereits Zukunftspläne geschmiedet hat. Im Anschluss an ihr Freiwilliges Soziales Jahr beginnt sie im Caritas-Altenzentrum St. Josef in Arzbach eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin. Schon jetzt freut sie sich auf den neuen Lebensabschnitt. Bis es allerdings soweit ist, genießt Lia-Marie noch "die tolle Zeit im Freiwilligen Sozialen Jahr".
- Weitere Infos rund um das FSJ und den BFD gibt es auf der Homepage der Fachstelle Freiwilligendienste im Bistum Limburg unter www.soziale-dienste.net. Wer sich für ein FSJ oder den BFD in den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn interessiert, erhält weitere Informationen bei Betriebsleiter Martin Sobotta unter der Telefonnummer 02602/1307-34 oder per E-Mail an msobotta@caritaswerkstaetten-wwrl.de.