Am 15. Mai konnte der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn die Neueröffnung seines CAP-Marktes in Hundsangen feiern. "Der Markt ist vor allem auch eine Realisierung des Inklusionsgedanken. Menschen mit Behinderung haben hier großen Anteil daran, die Normalität eines Lebensmittelmarktes für die Kunden erlebbar zu machen", betonte Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier, zu der zahlreiche Gäste, darunter auch namhafte Vertreter aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur, in die Hauptstraße 49 gekommen waren. Die Hundsänger Bürger freuen sich natürlich darüber, dass nach einjähriger Vakanz endlich wieder eine Nahversorgung vor Ort zur Verfügung steht. Es ist der erste CAP-Markt unter der Leitung des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn, und für die behinderten Menschen, die von den Mitarbeitern der Caritas-Werkstätten angeleitet, begleitet und unterstützt werden, ist er Bildungsstätte wie Arbeitsplatz. Im Rahmen unseres Interviews ziehen Marktleiter Nils Fette (27) sowie die beiden Beschäftigten Dorothea Wiedemann (51) und Jean Pascal Burkhardt (21) eine erste Bilanz.
Der Markt hat nun ja seit mehr als zwei Monaten geöffnet. Wie fällt das erste Fazit aus Sicht des Marktleiters aus?
NILS FETTE: Unser Markt wird bereits sehr gut angenommen. Natürlich gibt es immer noch Luft nach oben, dennoch kann man sagen, dass unsere Erwartungen bislang erfüllt wurden. Allerdings sind wir auch noch in der Sortimentsfindung. Das heißt, wir sind weiterhin bemüht, das Sortiment auf die Einkaufsgewohnheiten unsere Kunden abzustimmen und allen das Passende bieten zu können.
Und Ihre ganz persönliche Einschätzungen zu den ersten zwei Monaten?
NILS FETTE: Der Job hier geht natürlich über eine normale Marktleitertätigkeit hinaus. Aber genau das ist es ja, was solchen Spaß macht. Es ist einfach vielfältig und jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung. Ich habe hier ein richtiges tolles Team und auch der Umgang mit den Kunden macht sehr viel Freude. Dass, was ich mir von der Aufgabe hier erhofft hatte, wurde auch komplett erfüllt. Ich habe den Schritt noch keine Sekunde bereut und würde es immer wieder noch mal so machen.
Frau Wiedemann, Herr Burkhardt, was macht Ihnen im Rahmen Ihrer Beschäftigung hier im CAP-Markt am meisten Spaß?
JEAN PASCAL BURKHARDT: Ich mag vor allem den Umgang mit den Kunden. Aber auch alle anderen Arbeiten, ob im Lager oder an der Kasse, gefallen mir. Bei meiner früheren Tätigkeit habe ich ab und zu mal verschlafen oder war auch mal krank. Seit ich im CAP-Markt arbeite, komme ich morgens immer pünktlich, und krank war ich auch noch nicht. Es macht einfach Spaß hier zu arbeiten.
DOROTHEA WIEDEMANN: Die Arbeit hier ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Es wird nie langweilig. Mir persönlich macht vor allem die Arbeit an der Kasse am meisten Spaß. Besonders schön ist es, dass wir hier ein tolles Team sind, in dem es nie Probleme gibt. Braucht einer Hilfe, unterstützen wir uns gegenseitig.
In einem CAP-Markt wird Inklusion gelebt. Wie gehen die Kunden damit um, dass hier auch Menschen mit einem Handicap arbeiten?
NILS FETTE: Das mit der gelebten Inklusion kann man auf alle Fälle unterstreichen. Es gibt natürlich immer mal jemanden, dem merkt man eine gewisse Hemmschwelle an. Aber der größte Teil unserer Kunden geht absolut offen damit um und sucht auch immer wieder das Gespräch mit den Beschäftigten. Auf der anderen Seite aber muss man auch die Entwicklung sehen, die unsere Beschäftigen hier machen. Es ist toll zu sehen, wie viele mit ihren Aufgaben wachsen und regelrecht darin aufgehen. Frau Wiedemann und Herr Burkhardt beispielsweise sitzen mittlerweile sogar an der Kasse und machen ihre Sache richtig gut.
Jean Pascal Burkhardt: Die Kunden nehmen uns auf jeden Fall wahr und auch ernst. Ich komme mit allen Kunden super klar und habe bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
DOROTHEA WIEDEMANN: Ich habe eigentlich auch nur gute Erfahrungen gemacht. Wir haben mittlerweile sogar schon zahlreiche Stammkunden, mit denen man auch immer mal ins Gespräch kommt. Und die Kunden haben auch immer Verständnis für einen, beispielsweise, wenn es an der Kasse mal nicht so schnell geht. Auch ich habe da bisher wirklich nur gute Erfahrungen gemacht.
Abschließend noch ein Blick nach vorne: Gibt es Wünsche oder Ziele, die Sie mit dem CAP-Markt verbinden?
JEAN PASCAL BURKHARDT: Mein Ziel ist es immer hier zu arbeiten, am liebsten bis zur Rente. Es macht einfach riesigen Spaß.
DOROTHEA WIEDEMANN: Auch ich möchte gerne hier bleiben, so wie es jetzt läuft bin ich eigentlich glücklich. Hier bin ich einfach mehr gefordert als zum Beispiel bei meiner letzten Beschäftigung in den Werkstätten, das finde ich klasse. Dadurch wird auch mein Selbstbewusstsein gestärkt.
NILS FETTE: Ich kann mich den beiden nur anschließen. Es macht riesigen Spaß hier zu arbeiten! Ich für meinen Teil kann sagen, ich habe meinen Traumjob gefunden.
Vielen Dank für das Gespräch!
CAP-Lebensmittelmarkt
Hauptstraße 49 a
56414 Hundsangen