Kinder brauchen nach der Trennung der Eltern oft besondere Unterstützung
21.01.2016
Herausgeber:Pressestelle
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56410 Montabaur
In Deutschland wird jede dritte Ehe geschieden. Das ist ein hoher statistischer Wert, in der die Trennungen nichtverheirateter Paare noch nicht einmal erfasst sind. Bei einer solchen Trennung sind nicht selten auch Kinder davon betroffen. Doch was brauchen Kinder, um die Trennung ihrer Eltern zu verarbeiten und mit der veränderten Situation gut zurecht zu kommen? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich seit vielen Jahren die beiden Familienberatungsstellen des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn in Montabaur und Lahnstein. Unter anderem bieten sie neben der Einzelberatung auch in regelmäßigen Abständen spezielle Gruppenangebote für sogenannte Trennungs- und Scheidungskinder an.
Im Februar bietet der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn erneut eine Gruppe für Trennungs- und Scheidungskinder an. Erstmals lädt die Familienberatung dazu in Kooperation mit der Theodissa Realschule plus in Diez ein. An der Gruppe teilnehmen können aber nicht nur Schüler der Theodissa Realschule plus in Diez, sondern auch andere interessierte Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren, die vom Thema "Trennung der Eltern" betroffen sind. Das Gruppenangebot startet am 16. Februar in der Theodissa Realschule plus in Diez.
"Eine Trennung und Scheidung ist in der Regel für alle Beteiligten eine hohe Belastung, ganz besonders aber für Kinder, die entwicklungsbedingt andere Bewältigungsformen haben als die Erwachsenen", erklärt Michaela Henritzi von der Caritas-Familienberatung in Lahnstein. "Fragt man sie, wie es ihnen mit der neuen Situation geht, fehlen ihnen oft die Worte oder sie versuchen die Eltern zu schonen, wollen sie nicht noch mehr belasten", berichtet die Expertin. Aus der langjährigen Erfahrung weiß sie, dass viele Kinder Schuldgefühle oder Ängste entwickeln, manche mit Wut und Aggression reagieren und wieder andere sich komplett zurückziehen. "Kinder benötigen in dieser schwierigen Zeit des Umbruches oft besonderen Zuspruch und Unterstützung. Auch kann es hilfreich sein, sich mit Gleichaltrigen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, und zu merken, dass man nicht alleine ist", erläutert die Diplom-Sozialpädagogin.
Mit dem Gruppenangebot will die Caritas-Familienberatung betroffene Kinder dabei fachlich unterstützen, die für sie stressreiche Zeit der Anpassung an die veränderte Lebenssituation zu bewältigen, die damit verbundenen Gefühle zu verarbeiten, neue Perspektiven zu entwickeln und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. "Aber auch Spaß wird und muss es in der Gruppe geben", unterstreicht Michaela Henritzi. Neben Gesprächen und Diskussionen kommen in den Gruppenangeboten auch kreative Elemente, körperbezogene Methoden, Interaktions- und Bewegungsspiele, Phantasiereisen und Entspannungsübungen sowie Filmmaterial und Literatur zum Einsatz. "Die Einbeziehung der Eltern ist dabei ein ebenfalls wichtiger Bestandteil des Gruppenkonzeptes, sie werden in unterschiedlicher Form über den Umgang mit dem häufig konfliktreichen Thema Trennung und Scheidung informiert und individuell darin unterstützt weiterhin ‚gute Eltern‘ zu sein und die Kinder zu entlasten", so Henritzi.
- Weitere Informationen und Anmeldungen (Anmeldeschluss ist der 29. Januar) bei der Familienberatungsstelle Lahnstein, Caritas-Zentrum, Gutenbergstraße 8, in Lahnstein, Ansprechpartnerin ist Michaela Henritzi, Telefon 02621/920860, E-Mail: michaela.henritzi@cv-ww-rl.de; oder bei Harry Hilger, Schulsozialarbeiter der Theodissa Realschule plus in Diez, Telefon 06432/927152, E-Mail: harry.hilger@Rhein-Lahn.rlp.de.