Der demografische Wandel ist in aller Munde, doch welche Auswirkungen hat die Verschiebung der Altersstruktur auf ein Wohnquartier wie Oberlahnstein? Ausgehend vom Caritas-Altenzentrum St. Martin wird derzeit im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung durch die Hochschule Koblenz eine Sozialraumanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für eine Bedarfsanalyse im Bereich der Versorgungs- und Betreuungsangebote im Alter. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob die stationäre Senioreneinrichtung lediglich eine "Versorgungsinsel" im Stadtteil ist - oder ob das Altenzentrum und die Bewohner des Stadtteils voneinander profitieren können. Begleitend unterstützt auch die Stadt Lahnstein das Anliegen und die damit einhergehenden wissenschaftlichen und inhaltlichen Vorbereitungen sowie öffentlichen Veranstaltungen.
Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Koblenz werden Dr. Michael Noack und Professor Detlef Baum in den nächsten Wochen Bewohner des Altenzentrums und des Stadtteils befragen. Durch die Befragungen soll geklärt werden, ob aus Bewohnersicht in Oberlahnstein ausreichende Möglichkeiten vorhanden sind, selbstbestimmt alt werden zu können. Weiterhin interessiert das Team, das die Analyse durchführt, wie die Menschen aus dem Stadtteil, der Kirchengemeinde und dem Altenzentrum besser zusammengebracht werden können.
Auf Grundlage der Ergebnisse werden dann Handlungskonzepte für älter werdende Menschen im Quartier, unter aktiver Beteiligung der Bürger, wichtigen Vereinen und anderer sozialer Dienste aus Oberlahnstein erarbeitet. "Dabei soll das Altenzentrum St. Martin als Begegnungsort und Anlaufstelle für alle Bürger eine zentrale Rolle spielen", erläutert die Leiterin des Altenzentrums, Gertrud Schwickert.