Für Mona Hemmer und Mara Schulz wird es langsam ernst. Sie studieren im letzten Semester Soziale Arbeit an der Hochschule Koblenz. Danach geht es hinaus ins Berufsleben. Im letzten Studienjahr konzipierten die Beiden im Zuge ihrer "Projektwerkstatt" ein reales Vorhaben bei einem möglichen zukünftigen Arbeitgeber - in diesem Fall war es der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn mit seiner Beratungs- und Koordinierungsstelle im Pflegestützpunkt.
Die Studentinnen entwickelten das Angebot "Bewegung trotz(t) Demenz" für Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Es findet statt ab dem 19. Oktober, und zwar immer donnerstags von 10 bis 11 Uhr. Zunächst sind zehn Termine geplant; die Kosten belaufen sich auf 75 Euro.
Da dies jedoch der Pflegestützpunkt selbst nicht anbieten kann, mussten sich die Studentinnen Partner suchen. Aber nachdem Lahnstein den Vorteil hat, dass es viele engagierte Menschen und Akteure auf engem Raum gibt, hatten sie es nicht weit. Das Netzwerk Demenz Lahnstein-Braubach, die Turngemeinde Oberlahnstein und das Generationen-Projekt Lahnstein sind Projektpartner.
In direkter Nachbarschaft vom Caritas-Zentrum, das auch den Pflegestützpunkt beheimatet, hat die Turngemeinde Oberlahnstein (TGO) ihren Sitz und eine gut ausgestattete, barrierefreie Sporthalle. Die Vorsitzende, Annerose Thörmer, war sofort mit im Boot. "Wir haben schon einige Angebote für Senioren, doch irgendwann können diese daran nicht mehr teilnehmen, weil sie körperlich oder kognitiv beeinträchtigt sind." Sie ist froh, nun auch für einen Teil dieser Menschen ein Angebot im Programm zu haben. Mit Jutta Jungblut und Christel Kuschewski konnten zwei erfahrene Übungsleiterinnen gewonnen werden.
Das Bewegungsangebot soll aber auch dazu dienen, die betreuenden Angehörigen zu entlasten. Zusammen mit dem Caritas Generationen-Projekt Lahnstein wird deshalb ein Fahrdienst angeboten. "Bei Bedarf holt unsere ehrenamtliche Fahrerin die Teilnehmer mit dem Bus von zuhause ab und bringt sie nach der Bewegungsstunde wieder heim", erläutert Quartiersmanagerin Astrid Haderlein. Das gebe den Pflegenden rund drei Stunden Zeit, Besorgungen zu machen, soziale Kontakte zu pflegen oder einfach mal durchzuschnaufen.
Ein besonderer Dank gilt der LZG (Landeszentrale für Gesundheitsförderung in RLP) für die finanzielle Unterstützung des Projekts.
- Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen von Peggy Reyhe (Pflegestützpunkt), Telefon 02621/920820, oder Anja Sturm (TGO), Telefon 02621/40063.