Anlässlich des 15. Geburtstages des Anziehpunktes in Montabaur kamen die Verantwortlichen und die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen kürzlich zu einer kleinen Feierstunde in der Begegnungsstätte der Pfarrgemeinde St. Peter in Ketten zusammen.
Der Anziehpunkt in Montabaur zieht seit nun mehr 15 Jahren Menschen an. Dies nahm das Team um Leiterin Larissa Bader kürzlich zum Anlass, im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Begegnungsstätte der Pfarrgemeinde St. Peter in Ketten noch einmal auf die zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnte zu blicken und gemeinsam mit den Gästen auf den Geburtstag des Secondhandlandens des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn anzustoßen.
Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Gemeindereferentin Schwester Claudia Mazurek als Vertreterin der Kirchengemeinde, die Montabaurer Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland sowie der frühere Caritas-Chef Detlef Dillmann, in dessen Amtszeit der Anziehpunkt einst eröffnet wurde.
Bei der offiziellen Begrüßung aller Gäste ließ Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß die Geschichte des Anziehpunktes noch mal Revue passieren und blickte auf die Anfänge zurück. Den Ausschlag gab schon zwei Jahre vor der Eröffnung des Secondhandladens der Konflikt zwischen Rom und dem dem damaligen Limburger Bischof Franz Kamphaus. Als Papst Johannes Paul II. den Ausstieg der katholischen Kirche aus der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung anordnete, wollte Kamphaus dieser Entscheidung nicht folgen. So wurde im Rahmen der "Aktion Konfliktberatung" auch das Projekt "Wir lassen Sie nicht allein" ins Leben gerufen, aus dem unter anderem an verschiedenen Orten im Bistum Anziehpunkte hervorgingen. Auch im Raum Montabaur wollten engagierte Christen die betroffenen Frauen nicht mit ihren Problemen allein lassen und suchten nach Wegen der Unterstützung. Schließlich konnte mit Hilfe des Caritasverbandes im April 2000 der Anziehpunkt eröffnet werden. Zunächst befand sich der Laden in der Judengasse, ehe er 2005 an den heutigen Standort in der Kirchstraße 48 umzog.
Anfangs als Projekt auf zwei Jahre befristet, gelang es dem Anziehpunkt allerdings relativ schnell, die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes anzuziehen und zu einem beliebten Anlaufpunkt in der Montabaurer Innenstadt zu werden. Schon bald wurde das Projekt entfristet - und der Anziehpunkt zu einer festen Institution in der Westerwälder Kreisstadt. Im Laufe der Jahre wurde das Sortiment stets erweitert und entsprechend auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst. In seinem Rückblick wies Keßler-Weiß auch darauf hin, dass die Wirtschaftlichkeit des Anziehpunktes in den Anfangsjahren keinesfalls gegeben war. Mittlerweile aber gehörten die anfänglichen Probleme der Vergangenheit an: "Heute schreibt der Anziehpunkt schwarze Zahlen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gesamtfinanzierung unserer Beratungsdienste", betonte der Caritasdirektor. Er lobte in erster Linie Leiterin Larissa Bader und die 32 ehrenamtlichen Frauen, durch deren Engagement der Erfolg des Anziehpunktes über einen solch langen Zeitraum erst möglich gewesen sei. "Ich danke Ihnen für Ihre wertvolle Arbeit und den Dienst am Nächsten. Sie können stolz darauf sein, was sie hier in 15 Jahren aufgebaut und bewirkt haben", stellte Keßler-Weiß fest.
Mit Blumen und Urkunden bedankten sich Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß (rechts) und Dorothea Westermayer (links), Abteilungsleiterin Beratungsdienste beim Caritasverband, bei einigen der Helferinnen für ihr langjähriges Engagement im Anziehpunkt. Unter den Geehrten war auch Larissa Bader (3. von links), die den Secondhandladen nun seit zehn Jahren leitet.
Anschließend ehrte er gemeinsam mit Dorothea Westermayer, Abteilungsleiterin Beratungsdienste beim Caritasverband, einige der ehrenamtlichen Helferinnen für ihr langjähriges Engagement. Gertrud Bach, Brigitte Bäcker, Gertrud Griesar, Ute Pörtner, Giesela Reinhard, Elke Sittig und Petra Wohlleben sind die Frauen der ersten Stunde und seit Eröffnung des Anziehpunktes im April 2000 mit dabei. Sie wurden für ihre 15-jährige ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet. Seit elf Jahre engagiert sich Marlene Plaumann im Anziehpunkt in Montabaur, und Eva Baumann und Heike Jesdinsky sind dort seit zehn Jahren aktiv. Geehrt wurde außerdem Larissa Bader, die den Anziehpunkt seit nunmehr zehn Jahren hauptamtlich leitet. Alle Geehrten erhielten eine Urkunde und einen Blumenstrauß.
- Weitere Infos:
Anziehpunkt Montabaur
Kirchstraße 48
56410 Montabaur
Telefon: (02602) 99 70 43
E-Mail: anziehpunkt-ww@cv-ww-rl.de