Seit nunmehr 40 Jahren nehmen Menschen mit Behinderung Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben in den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn wahr. Grund genug, ein großes Fest zu feiern und alle Werkstattbeschäftigten dazu einzuladen.
Im Jahr 1975 starteten die Caritas-Werkstätten in einem baulichen Provisorium in Niederelbert. Heute bieten sie mehr als 600 Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung Teilhabe am Arbeitsleben an acht Standorten im Westerwaldkreis und im Rhein-Lahn-Kreis an. Beschäftigte sind in den unterschiedlichsten Berufsfeldern tätig. Sie nehmen die Angebote der beruflichen Bildung und Qualifizierung wahr, die durchlässig gestaltet sind und individuelle Perspektiven der beruflichen Integration eröffnen. Dazu gehören beispielsweise Praktika und dauerhafte Außenarbeitsplätze in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. In der den Caritas-Werkstätten angegliederten Tagesförderstätte in Wirges nutzen erwachsene Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf Angebote zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft mit dem Ziel der größtmöglichen Selbstbestimmung und der Verbesserung der Lebensqualität. Viel hat sich seit der Gründung der "Werkstatt für Behinderte" getan. Die Caritas-Werkstätten haben sich in den vergangenen 40 Jahren zu einem verlässlichen Partner im Produktions- und Dienstleistungsbereich für viele regionale Unternehmen entwickelt. Sie werden regelmäßig nach den Anforderungen der DIN EN ISO 9001 zertifiziert und sind zugelassener Träger für Bildungsmaßnahmen nach dem Recht der Arbeitsförderung (AZAV).
Gefeiert wurde der Geburtstag der heutigen Caritas-Werkstätten kürzlich in Heiligenroth unter dem Motto "Bunte Welt". Rund 500 Werkstattbeschäftigte aus den Betrieben in St. Goarshausen, Lahnstein, Nauort, Niederelbert, Hundsangen, Rotenhain und Montabaur sowie der Tagesförderstätte Wirges waren der Einladung gefolgt. Sie erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das mit einem Wortgottesdienst begann. Bezirksdekan und Vorsitzender des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn, Heinz-Walter Barthenheier, und Pfarrer Michael Dietrich nahmen dabei das Thema der bunten Welt auf und betonten die Vielfalt des Lebens. Eine große Weltkugel, die Werkstattbeschäftigte aus Lahnstein angefertigt hatten, und zahlreiche Regenbogen symbolisierten die Unterschiedlichkeit und Mannigfaltigkeit, von der die beiden Pfarrer und die Beschäftigten in ihren Fürbitten sprachen. Nach einem Grußwort von Armin Gutwald, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, begannen die Ehrungen.
Bis auf Hans Ruge, der zu den Feierlichkeiten nicht anwesend sein konnte, wurden neun Personen für ihre 40-jährige Werkstattzugehörigkeit persönlich geehrt: Manfred Herzmann, Hildegard Günthner, Peter Oster, Martina Engelbrecht, Michael Quirmbach, Ilona Harpel, Klaus Schmidt, Marianne Schwickert und Anton Hesse nahmen die Glückwünsche dazu von ihren Betriebsleitern, Geschäftsführer Armin Gutwald sowie Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß entgegen. Einige der Geehrten waren sichtlich gerührt von den persönlichen Worten und Geschichten aus ihrer langjährigen Werkstattzugehörigkeit, mit denen sie beglückwünscht wurden. Mitarbeiter der Erstbesetzung der Caritas-Werkstätten waren ebenfalls der Einladung gefolgt und wurden namentlich erwähnt. Anschließend konnten sich die Gäste über ein interessantes und unterhaltsames Bühnenprogramm, leckeres Essen sowie vielfältige Unterhaltungsangebote im Außenbereich freuen. So gab der eigens für das Jubiläumsfest einberufene Werkstattchor mit großem Erfolg mehrere Lieder zum Besten und begeisterte die Gäste. Mit großem Applaus bedacht wurden außerdem die Darbietungen des Zauberers Heinz und die Tänze der Schloss-Garde Mons Tabor, deren überwiegend junge Tänzerinnen trotz der hohen sommerlichen Temperaturen alles gaben, um ihre Zuschauer zu begeistern. Abgerundet wurde die schöne Geburtstagsfeier mit Aktionsangeboten wie Kickern, Kreativecke, Fotografie in Kostümen, Geschicklichkeitsspiele, Kegeln sowie einer einstündigen Abschlussdisko mit DJ Marc Oostlander. "Die Zufriedenheit und berufliche Verwirklichung der Werkstattbeschäftigten ist unser größtes Anliegen. Wir können mit Stolz auf die vergangenen 40 Jahre zurückblicken und sind gut für die Zukunft vorbereitet", lautete.das Fazit von Geschäftsführer Armin Gutwald am Ende eines gelungenen Jubiläumsfestes.