Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Altenzentrums machten mit ihrem Flashmob unter dem Motto „Wir rocken die Pflege mit Herz“ auf den Stellenwert des Pflegeberufes für die Gesellschaft aufmerksam.Claudia Hülshörster
Im Rahmen seiner Visitation des Bezirks Westerwald besuchte der Bischof von Limburg Dr. Georg Bätzing das Caritas-Altenzentrum Haus Helena in Hachenburg. 1,7 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in Pflegeberufen, davon 1,2 Millionen in der ambulanten und stationären Altenpflege. Der Internationale Tag der Pflege ist seit 1965 diesen Menschen gewidmet und rückt ihre Arbeit in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Datum erinnert an den Geburtstag der Britin Florence Nightingale, die als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt. Ehrengäste des Tages waren die Pflegenden des Caritas-Altenzentrums Haus Helena. Ihre Botschaft des Tages war, ihre ganz persönliche Freude am Pflegeberuf zu feiern und sichtbar zu machen.
Mit einem Flashmob der Pflegerinnen und Pfleger des Altenzentrums unter dem Motto "Wir rocken die Pflege mit Herz" und Botschaften auf Plakaten machten sie auf den Stellenwert des Pflegeberufes für die Gesellschaft aufmerksam. Rockigen Gesang hatten die in blaue Shirts gekleideten Pflegekräfte mit kräftiger Unterstützung der HaKiJus (Hachenburger Kirmes Jungs) zu bieten, und der Bischof ließ es sich nicht nehmen mitzusingen und zu feiern.
Die Berufe in der Pflege genießen in der Öffentlichkeit nicht das verdiente hohe Ansehen. Völlig zu Unrecht, wie die Caritas-Pflegekräfte finden! In ihrem Flashmob und in weiteren Gesprächen mit Bischof Georg schilderten die Mitarbeitenden ihrem besonderen Gast ihre Wahrnehmung. "Es gibt natürlich auch hier bei uns gute und schlechte Tage", berichtete die stellvertretende Pflegedienstleiterin Maria Mies, "aber auch nach 17 Jahren Dienst im Haus Helena komme ich jeden Tag gerne zur Arbeit." So erleben es die anderen Mitarbeitenden ebenfalls. Die Zuwendung zum Mit-Menschen gibt ihnen eine tiefe Befriedigung. "Man bekommt hier so viel zurück", berichten die Pflegerinnen und Pfleger unisono über den wertvollen Schatz an biographischen Geschichten und aus der Erfahrungen der alten Menschen gewonnenen Lebensweisheiten. Es gebe viel Humor und es werde sehr viel gelacht im Haus.
Bei sonnigem Wetter konnte Caritasdirektorin Stefanie Krones (3. v. links) gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Anja Kohlhaas, stellvertretender Pflegedienstleiterin Maria Mies und Wohnbereichsleiterin Elena Klöckner (v. rechts) Bischof Georg im Haus Helena in Hachenburg begrüßen. Claudia Hülshörster
"Ich freue mich ganz besonders, dass ich heute am Tag der Pflege zu Ihnen in das Caritas-Haus kommen kann," sagte Bischof Georg. "Ich sehe, dass die Pflegekräfte hier bei der Caritas eine ganz hervorragende Arbeit für die Menschen leisten. Das verdient große Anerkennung." Eine Freude hatte der aus dem Westerwald stammende Bischof auch daran, wieder einmal in der Nähe seines Heimatortes zu sein: "Hier kann ich endlich wieder einmal Wäller Platt schwätzen, und Sie verstehen mich!" Stefanie Krones, Caritasdirektorin des Caritasverbandes Westerwald Rhein Lahn e.V., betonte: "Wenn die politischen Rahmenbedingungen so wären, dass die Pflegenden dürften, wie sie wollen und können, müsste niemand Angst vor dem Leben im Alter haben!"
Einrichtungsleiterin Anja Kohlhaas sagt: "Wir wirken einem sich immer stärker abzeichnenden Fachkräftemangel durch intensive und gute Ausbildung entgegen; und wir bieten umfangreiche Möglichkeiten für Weiterbildung an. Hier ist jedes Rädchen wichtig, damit alles rund läuft."
Auch die Auszubildenden im Haus sind froh über ihre Entscheidung für den Pflegeberuf. Die zukünftige Auszubildende Zarah aus Bagdad, die derzeit zur Vorbereitung auf die Ausbildung ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, findet es ganz wichtig, dass sie eine gute Unterstützung durch ihre Praxisanleiter:innen und Kolleg:innen hat. Neben ihr und einem Auszubildenden aus Palästina kommen acht weitere Auszubildende aus Marokko in den Westerwald. Sie gehören zu den ersten, die auf Basis des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes eine Ausbildung in Deutschland beginnen. Verständigungsprobleme gibt es nicht: die jungen Menschen sprechen alle bereits gut deutsch; das haben sie bereits vor ihrer Einreise im Heimatland gelernt. In ihrer Heimat ist es selbstverständlich, dass alte Menschen in und mit den Familien generationenübergreifend in einem Haushalt leben. Der unvoreingenommene Umgang mit pflegebedürftigen Menschen ist ihnen deshalb von zu Hause aus vertraut. Für die alten Menschen im Caritas-Altenzentrum sind die Auszubildenden aus Drittländern willkommene Schützlinge, denen sie alles über das Leben in Deutschland erklären.
Der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. als Träger des Caritas-Altenzentrums Haus Helena nahm den Internationalen Tag der Pflege zum Anlass, allen in der ambulanten und stationären Altenpflege tätigen Mitarbeitenden aller Berufsgruppen für ihr wertvolles Engagement mit einem Geschenkgutschein zu danken.
Hier finden Sie den LInk zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=wSG6U7v3nS4