Vanessa Wyrobek arbeitet seit Mitte 2022 im Caritas-Altenzentrum St. Martin und wird im Sommer in die Ausbildung zur Altenpflegehelferin starten. Begonnen hatte sie ursprünglich im Bereich Hauswirtschaft. Als sie merkte, wie viel Freude ihr die Arbeit mit den Menschen macht, hat sich zum Jahresbeginn 2024 für eine Qualifizierung in der Pflege entschieden. Seitdem arbeitet sie gemeinsam mit ihrer Mutter auf einem Wohnbereich in der Pflege. Denn: Mutter Nadine Hohl arbeitet dort bereits seit 2020 als Altenpflegehelferin.
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai, der in diesem Jahr mit dem Muttertag zusammenfällt, würdigt der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn mit Sitz in Montabaur die Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Pflege ist eine wichtige Arbeit. Tag für Tag zeigen unsere Mitarbeitenden hohes Engagement und versorgen die Menschen in den Altenzentren und der häuslichen Pflege auf Top-Niveau. Das verdient unsere Anerkennung", sagt Caritasdirektorin Stefanie Krones. Der Verband hat mit viel Einsatz und Freude seiner Pflegekräfte aus der Caritas-Sozialstation Westerburg-Rennerod ein Video drehen lassen, das zeigt: Die Arbeit in der Pflege macht Spaß! Das Video ist ab dem 12. Mai auf der Homepage zu finden oder hier.
Als Dankeschön hat sich der Caritasverband in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Alle in den Pflegeberufen Tätigen erhalten ein Dankeschön in Form eines Geschenkgutscheins.
Den Muttertag verbringt das Lahnsteiner Mutter-Tochter-Team, wenn es der Dienstplan zulässt, gern bei einem gemeinsamen Frühstück. Vanessa hat ihrer Mutter auch schon einmal einen selbst gebackenen Kuchen in Herzform geschenkt. Meist gibt es Blumen und Schokolade. Beiden geht es beim Muttertag eher um kleine Gesten und Kleinigkeiten, denn ihnen ist gemeinsame Zeit wichtiger als materielle Dinge oder Geschenke. Nadine Hohl sagt: "So lange Vanessa Interesse hat, gemeinsame Zeit mit mir zu verbringen, so lange genieße ich auch alle Mutter-Tochter-Momente mit ihr."
Wichtig ist beiden immer das offene Gespräch. Sie sind dankbar dafür, dass sie sich so gut verstehen und sich gegenseitig vertrauen. Als feststand, dass Tochter Vanessa in die Pflege wechselt, freute sich Mutter Nadine sehr. Zwischen beiden gilt die Absprache, dass sie bei der Arbeit ausschließlich Arbeitskolleginnen sind, die sich gegenseitig unterstützen. Bei Fragen wendet sich Vanessa aber gern an ihre Mutter und profitiert als Kollegin von der langjährigen Erfahrung. "Es gibt Momente", sagt Nadine scherzhaft, "da muss die neue Rollenverteilung noch eingeübt werden." Vanessa hat sich sogar angewöhnt, im Dienst ihre Mutter beim Vornamen zu nennen. Das würde die Situation manchmal entspannen, sagt die Tochter augenzwinkernd.
Beide folgen dem ungeschriebenen Gesetz: "Was zu Hause geschieht, bleibt auch zu Hause!" Anfangs hatten beide ein wenig Sorge vor der engen beruflichen Zusammenarbeit. Mittlerweile sind Mutter und Tochter überrascht darüber, wie gut das funktioniert. Dachte Nadine anfangs: "Ich kenne Vanessa in- und auswendig", so fühlt sie sich heute oft eines Besseren belehrt: Voller Stolz blickt sie auf die Entwicklung ihrer Tochter, und beide entdecken im Alltag immer wieder neue Facetten aneinander. "Wir sind froh und glücklich, den beruflichen Schritt in die Pflege gegangen zu sein", strahlen heute beide mit Überzeugung aus.
Caritasdirektorin Stefanie Krones betont, dass die gesellschaftliche Perspektive auf das Berufsfeld oft verkürzt sei: "Wer in der Pflege tätig ist, hat ganz nah mit Menschen zu tun. Aus dieser sehr persönlichen Interaktion schöpfen viele große Zufriedenheit und positives Feedback. Gute Pflege ist gesamtgesellschaftlich unglaublich wichtig - das gibt allen Beteiligten ein gutes Gefühl. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die besten Botschafterinnen und Botschafter dafür."
Hintergrundinformation
Pflegekompetenzgesetz soll mehr Anerkennung für den Beruf bringen
Auf bundespolitischer Ebene gibt es mit dem geplanten Pflegekompetenzgesetz ein Signal der Anerkennung und Aufwertung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege. Das Gesetz soll Pflegekräften mehr Entscheidungskompetenz in der Praxis geben, insbesondere bei heilkundlichen Aufgaben im Zusammenhang mit Diabetes, Demenz oder der Wundversorgung. Im Kern zielt es darauf ab, die unsachgemäße Aufgabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen zu reformieren. Caritasdirektorin Stefanie Krones: "Pflegefachkräfte sollen endlich das tun dürfen, was sie in der Praxis schon lange können. Ihre Kompetenz muss gesetzlich verankert werden, damit sie gesamtgesellschaftlich die Anerkennung und Unterstützung erhalten, die sie verdienen."