Sie wollen Hilfesuchende aus Lahnstein unterstützen und freuen sich gleichzeitig über viele neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Einkaufshilfe plus: (von links) Herbert Simon, Hella Schröder, Gemeindereferentin Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn, und Heiko Hastrich, Sozialraummanager für das Sozialraumprojekt in Lahnstein.Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. / Holger Pöritzsch
Mit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 entstanden landauf landab jede Menge Initiativen, Gruppen und Vereine, die es sich zur Aufgabe machten, anderen zu helfen. So auch in Lahnstein. Um insbesondere älteren und kranken Menschen den Alltag zu erleichtern, riefen das damalige Caritas-Generationen-Projekt und die Pfarrei Sankt Martin in Lahnstein die Aktion "Einkaufshilfe" ins Leben.
Während die Pandemie auch nach fast zwei Jahren weiter anhält, sind allerdings viele der Nachbarschaftshilfen und Initiativen wieder von der Landkarte verschwunden. Die Einkaufshilfe in Lahnstein hingegen ist immer noch aktiv. Mehr noch: Das Angebot wurde weiter ausgebaut - aus der Einkaufshilfe wurde jetzt die Einkaufshilfe plus. Betrieben wird sie mittlerweile im Rahmen des Sozialraumprojektes, einer Kooperation des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn und der neuen Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn. "Darüber hinaus setzt die Einkaufshilfe plus die Arbeit der Initiative Hallo Nachbarn fort, die viele Jahre in Lahnstein aktiv war und sich kürzlich leider aufgelöst hat", sagt Heiko Hastrich, Sozialraummanager für das Sozialraumprojekt in Lahnstein.
Anfangs wurden über die Einkaufshilfe ausschließlich Einkaufshelferinnen und -helfer vermittelt. "Mittlerweile vermitteln wir aber verschiedenste Hilfen im Alltag", berichtet Herbert Simon, der seit September 2020 dabei ist. "Ich bin im Ruhestand und wollte mich gerne ehrenamtlich betätigen", nennt er die Gründe für sein Engagement bei der Initiative und ergänzt: "Der Kontakt zur Pfarrei kam damals über meine Frau zustande." Herbert Simon organisiert und koordiniert - er ist quasi die Schaltzentrale der Lahnsteiner Einkaufshilfe plus. Bei ihm gehen sämtliche Anrufe ein - sowohl von den Hilfesuchenden als auch von potentiellen Helfern. "Ich bringe beide dann zusammen", erklärt er. Ein Beispiel aus der Praxis: Herbert Simon erhält den Anruf einer älteren Dame, die jemanden sucht der einmal wöchentlich ihren Einkauf übernimmt. Im Gegenzug meldet sich bei ihm jemand, der bereit ist, sich zu engagieren und sich unter anderem als Einkaufshilfe anbietet. Kommt Simon nun zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen wie auch die Chemie passen, informiert er beide Seiten und bringt schließlich Hilfesuchenden und Helfer zusammen. "Später organisieren sich die meisten selbst und tauschen sich untereinander aus, dann läuft das nicht mehr über mich", berichtet er.
Aktuell führt Herbert Simon rund 25 Helferinnen und Helfer auf seiner Liste, die sich aktiv bei der Einkaufshilfe plus engagieren. Viele von ihnen sind von Beginn an dabei. Darunter sind Schüler ebenso wie Rentner. "Helfen kann, wer Lust hat", unterstreicht Simon. Den rund 25 Helferinnen und Helfer gegenüber stehen ungefähr genauso viele Hilfesuchende, von denen die meisten aus Lahnstein kommen. "Acht weitere Personen habe ich in meiner Liste, die bereit sind zu helfen, aber derzeit nicht vermittelt sind", erklärt er. Wenn Not am Mann ist, dann macht sich Herbert Simon auch schon mal selbst auf den Weg, um Hilfe zu leisten. Allerdings bleibt dafür selten Zeit: "Die Organisation und Koordination ist schon sehr umfangreich."
Mittlerweile wurde das Angebot der klassischen Einkaufshilfe erweitert. Das kann beispielsweise die Begleitung beim Sparziergang, beim Arztbesuch oder beim Behördengang sein. "Es werden auch schon mal Helferinnen und Helfer angefragt, um den Hund auszuführen, die Zeitung vorzulesen, den Garten zu wässern oder um kleine Hausarbeiten zu erledigen", sagt Sozialraummanager Heiko Hastrich. "Und manche wünschen sich auch einfach nur etwas Gesellschaft", ergänzt Hella Schröder, Gemeindereferentin der Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn. Gerade solche Anfragen seien aufgrund der Corona-Situation derzeit allerdings oft schwierig umsetzbar. "Wir versuchen aber für alles eine Lösung zu finden. Bei uns wird keiner alleine gelassen", betont Hastrich.
- Wer Hilfe im Alltag benötigt oder sich selbst bei der Einkaufshilfe plus in Lahnstein engagieren möchte, der kann sich montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 0151-51230839 melden.