Heiko Hastrich (rechts) und Herbert Simon suchen weitere Helferinnen und Helfer für die Einkaufshilfe plus in Lahnstein. Die Initiative wurde vor rund drei Jahren während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen und vermittelt seitdem ehrenamtliche Hilfe im Alltag.Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V./Holger Pöritzsch
Viele der Hilfsangebote und Nachbarschaftsinitiativen, die während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurden, sind längst Geschichte. Die Einkaufshilfe in Lahnstein hingegen ist immer noch aktiv. Vor rund dreieinhalb Jahren wurde die Initiative vom damaligen Caritas-Generationen-Projekt und der Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn initiiert, um insbesondere älteren und kranken Menschen den Alltag zu erleichtern. Unter dem Motto "Wir vermitteln Hilfe im Alltag" wurde das Angebot später aufgrund der Auflösung des Lahnsteiner Vereins "Hallo Nachbarn" sogar noch erweitert und die Initiative in "Einkaufshilfe plus" umbenannt.
Betrieben wird die Einkaufshilfe plus mittlerweile im Rahmen des Sozialraumprojektes Lahnstein, einer Kooperation des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn und der Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn, welches von Sozialraummanager Heiko Hastrich koordiniert und geleitet wird.
Anfangs wurden über die Einkaufshilfe ausschließlich Einkaufshelferinnen und -helfer vermittelt. "Mittlerweile vermitteln wir aber verschiedenste Hilfen im Alltag", berichtet Herbert Simon, der sich seit September 2020 bei der Initiative ehrenamtlich engagiert. Herbert Simon organisiert und koordiniert - er ist quasi die Schaltzentrale der Lahnsteiner Einkaufshilfe plus. Bei ihm gehen sämtliche Anrufe ein - sowohl von den Hilfesuchenden als auch von potentiellen Helfern. "Ich bringe die Hilfesuchenden und die Helfer dann zusammen", erklärt er. Ein Beispiel aus der Praxis: Herbert Simon erhält den Anruf einer älteren Dame, die jemanden sucht der einmal wöchentlich ihren Einkauf übernimmt. Im Gegenzug meldet sich bei ihm jemand, der bereit ist, sich zu engagieren und sich unter anderem als Einkaufshilfe anbietet. Kommt Herbert Simon nun zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen wie auch die Chemie passen, informiert er beide Seiten und bringt schließlich Hilfesuchenden und Helfer zusammen. "Später organisieren sich die meisten selbst und tauschen sich untereinander aus, dann läuft das nicht mehr über mich", erzählt er und ergänzt: "Für Einkaufshelferinnen und -helfer besteht keine Verpflichtung, die Tätigkeit für alle Zeit zu übernehmen. Ohne einen Grund zu nennen kann man sich jederzeit wieder abmelden."
Die Unterstützung, die die Einkaufshilfe plus vermittelt, ist breitgefächert. Das kann beispielsweise die Begleitung beim Sparziergang, beim Arztbesuch oder beim Behördengang sein. "Es werden auch schon mal Helferinnen und Helfer angefragt, um den Hund auszuführen, die Zeitung vorzulesen, den Garten zu wässern oder um kleine Hausarbeiten zu erledigen", sagt Sozialraummanager Heiko Hastrich.
Seit Bestehen der Einkaufshilfe plus waren die Listen von Herbert Simon eigentlich immer ausgeglichen. Heißt: Er hatte genauso viel Hilfesuchende wie Helfer. "Zuletzt gab es allerdings mehr Anfragen von Hilfesuchenden als Helfende zur Verfügung stehen", berichtet er. Aktuell führt Herbert Simon rund 25 Helferinnen und Helfer auf seiner Liste, die sich aktiv bei der Einkaufshilfe plus engagieren. Viele von ihnen sind von Beginn an dabei. Darunter sind Auszubieldende und Berufstätige ebenso wie Rentnerinnen und Rentner. "Helfen kann, wer Lust hat", unterstreicht Herbert Simon. Wenn Not am Mann ist, dann macht sich der engagierte Ruheständler auch schon mal selbst auf den Weg, um Hilfe zu leisten.
- Das Team der Einkaufshilfe plus in Lahnstein würden sich über eine Verstärkung durch neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer freuen. Wer sich engagieren möchte, aber auch, wer Hilfe benötigt, der kann sich montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr bei Herbert Simon unter der Rufnummer 0151/51230839 melden.