In dem örtlichen katholischen Wohlfahrtsverband, der eine Bilanzsumme von mehr als 40 Millionen Euro aufzuweisen hat, kommen dem Caritasrat wichtige Aufgaben zu: Der Rat hat u.a. die Kontrolle und Aufsicht über die Tätigkeit von Geschäftsführung und Vorstand zu führen, über wesentliche Entwicklungen der Geschäftspolitik zu beraten und über die Haushaltsplanung und den Jahresabschluss zu entscheiden. Zu Mitgliedern des Caritasrates wurden gewählt:
Dr. Marita Blitzko-Hoener (Wirges), Petra Heimlich (Montabaur), Andreas Hase (Burgschwalbach), Bettina Nordmann (Diez), Doris Link (Wirges), Michael Staude (Bad Ems), Diakon Michael Krämer (Hachenburg), Reinhard Labonte (Eitelborn), Wolfgang Riehl (Hömberg), Barbara Specht (Höhr-Grenzhausen), Prof. Dr. Armin Schneider (Hillscheid), Peter Kubias (Lahnstein) , Detlef Kobold (Holler) und Paul Lehnhäuser (Schönberg). Als Vertreter der korporativen Mitglieder wurden gewählt: Schwester Angela Bianchet ADJC (Provinzialat der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Dernbach), Frank Reusch (St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein) und Werner Hohmann (Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur).
Nicht zur Wiederwahl standen Schwester Maria Dominica Arbeiter ADJC (Dernbach), Dr. Klaus Bellut (Montabaur), Gisela Müller (Montabaur) Anne Probst (Hachenburg) und Pfarrer i.R. Rainer Sarholz (Lahnstein). Herzlich dankten der Caritasvorsitzende Bezirksdekan Heinz-Walter Barthenheier und der Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß allen ausscheidenden Ratsmitgliedern für ihre langjährige Arbeit in den Gremien.
Zu Beginn der Versammlung im Pfarrzentrum Forum St. Peter berichtete der Caritasvorsitzende über die Arbeit des Vorstandes in der vergangenen Wahlperiode. Viele neue Projekte wurden angestoßen: In den Wohnheimneubau für Menschen mit Behinderung in der Koblenzer Straße in Montabaur – unmittelbar neben der Stadthalle – werden voraussichtlich im Frühjahr 2017 die ersten Bewohner einziehen. Auch in der Flüchtlingshilfe ist der Caritasverband aktiv. Neben vielen unterschiedlichen Angeboten betreibt der Verband seit dem Frühjahr 2016 eine Wohneinrichtung für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Die Caritas hat damit die Verantwortung für 15 Jugendliche übernommen, die schulisch, beruflich und gesellschaftlich in unser Leben im Westerwald integriert werden sollen. In Lahnstein engagiert sich der Caritasverband stark im Quartiersmanagement. Ein auf drei Jahre angelegtes Projekt ist im April mit zwei neuen Mitarbeitern im Caritas-Altenzentrum St. Martin in Lahnstein gestartet. Mit einer umfassenden baulichen Sanierung soll dort ein Treffpunkt und Kommunikationszentrum für das gesamte Stadtquartier entstehen. Das sanierte und erweiterte Gebäude in Lahnstein wird dann neben dem Altenzentrum auch die örtliche Sozialstation, ein Generationencafé und zwei Kita-Gruppen beherbergen.
Reinhard Labonte, Vorsitzender des Caritasrates, dankte ausdrücklich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritasverbandes, die in den vergangenen Jahren in all den unterschiedlichen Diensten und Einrichtungen ihre verantwortungsvolle Arbeit für die Menschen der Region geleistet haben.
Zum Thema demographische Entwicklung in ländlichen Regionen hatte der Caritasverband Gäste aus Politik und Gesellschaft eingeladen. Franz-Josef Sauer aus der kleinen Gemeinde Arnstein-Binsfeld (400 Einwohner) in Unterfranken berichtete lebendig und anschaulich darüber, wie seine Gemeinde sich schon heute auf die kommende Veränderung der Bevölkerungszahlen und der Alterung der Gesellschaft vorbereitet. Viele Anregungen konnten die Zuhörer für Ihre Arbeit in den ländlichen Räumen von Westerwald und Rhein-Lahn mitnehmen. Entscheidend für das Gelingen war in der Modellgemeinde Binsfeld die Einbeziehung und Vernetzung aller Bürgerinnen und Bürger und aller Vereine und Gruppierungen. So lässt sich ein stabiles soziales Netz knüpfen, das sowohl Senioren als auch Familien mit Kindern die nötige Hilfe und Unterstützung gewähren kann und gleichzeitig Möglichkeiten für Engagement und soziale Kontakte bietet.
Fazit für unsere Region: Erst das enge und vertrauensvolle Zusammenwirken von Caritas, Kirche und Kommune, getragen von der Bürgerschaft, garantiert kleinen und größeren Gemeinden auf dem Land eine gute Zukunft.