Auch der einsetzende Regen konnte bei den Verantwortlichen die Freude über den neuen Sinnesgarten am Caritas-Altenzentrum Haus Helena in Hachenburg nicht trüben: (von rechts) Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß, Diplom-Ingenieurin Claudia Renz von RU-PLAN Redlin+Renz (Dreikirchen), Einrichtungsleiterin Anja Kohlhaas, Pater Guido Depot und Paul Probst vom Caritas-Verein Hachenburg.
Der Sinnesgarten am Haus Helena in Hachenburg ist fertig. Vor rund neun Monaten hatten die Arbeiten an der Außenanlage begonnen, nun endlich konnte der neue Garten des Caritas-Altenzentrums in der Nisterstraße 3 seiner Bestimmung übergeben werden. Zahlreiche Gäste hatten dafür den Weg nach Hachenburg gefunden, um sich ein erstes Bild vom neuen Sinnesgarten zu machen. Gemeinsam mit den Bewohnern und dem Mitarbeiterteam um Einrichtungsleiterin Anja Kohlhaas feierten sie ein "Fest der Sinne".
Künftig wird der Sinnesgarten in erster Linie dazu beitragen, den Lebensabend der Heimbewohner noch attraktiver und schöner zu gestalten. Er soll Raum für Bewegung, Aktivitäten und Sinneserfahrungen bieten. "Der neue Sinnesgarten leistet einen Beitrag zur Steigerung des Wohlbefindens von Menschen mit Demenz", betonte Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß bei seiner Begrüßungsrede und erläuterte: "Der Zusammenhang mit sinnlicher Naturerfahrung und körperlich seelischem Wohlbefinden ist für Senioreneinrichtungen und für Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen von besonderer Bedeutung." Für viele der Bewohner des Hachenburger Altenzentrums seien das ländliche Leben, die Natur und auch der heimische Garten stets wichtige Bestandteile ihres Lebens gewesen. Mit dem Einzug in eine stationäre Einrichtung würden sich die Strukturen des bisherigen Alltags allerdings verändern. "Bei einigen Bewohnern bedeutet der Verlust des eigenen Gartens auch ein Verlust an Selbständigkeit und Lebensqualität", sagte Keßler-Weiß und wies darauf hin, "dass es wichtig war, einen Garten zu entwickeln, der auf die Bedürfnisse, Möglichkeiten und Fähigkeiten des Bewohners ausgerichtet ist". "Mit gartentherapeutischen Angeboten in einem neu gestalteten Garten können Menschen mit Beeinträchtigungen auf natürliche Art und Weise ihre Lebensqualität erhalten und oftmals steigern", erklärte der Caritasdirektor und unterstrich, dass man in Hachenburg mit dem Sinnesgarten für Menschen mit Demenz auf die deutlich veränderte Bedarfslage in der stationären Altenhilfe reagiert habe. "Dank der Realisierung des Sinnesgartens bietet das Haus Helena künftig eine notwendige therapeutische Ergänzung für sein insgesamt zukunftsorientiertes Konzept der Pflege. Gerade für Menschen mit schwerer und schwerster dementieller Erkrankung wurde damit eine menschenwürdige und anregende Umgebung geschaffen, die ihnen den Alltag in hohem Maße lebenswert macht", so Frank Keßler-Weiß.
Abschließend bedankte er sich bei den zahlreichen Unterstützern, "ohne die der neue Sinnesgarten nicht hätte realisiert werden können". Einen besonderen Dank richtete der Caritasdirektor an das Deutsche Hilfswerk als Stiftung der Deutschen Fernsehlotterie, das ein Drittel des insgesamt rund 71.000 Euro teuren Projekts finanziert hat. Zu den weiteren Unterstützern gehören die Naspa-Stiftung, die Kreissparkasse Westerwald-Sieg, die Walther-Theisen-Stiftung, die Fielmann-Stiftung, Joachim Kämpf, Stefan Kohlhaas, Familie Becker, Hörgeräte Schäfer, die Daheim-im-Heim-Stiftung sowie die Hachenburger Brauerei. Der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn hat rund 49.000 Euro der Gesamtkosten für den neuen Sinnesgarten übernommen.
Ein ganz besonderes Geschenk zur offiziellen Garteneinweihung hatte der Caritas-Verein Hachenburg e.V. im Gepäck, der früher selbst für das Haus Helena verantwortlich zeichnete und die Trägerschaft 1999 an den Caritasverband übergab. Der 1965 gegründete Caritas-Verein stiftete der Einrichtung einen Brunnen, der künftig - ganz zur Freude der Bewohner - den neuen Sinnesgarten schmücken wird. Zu dem Brunnen erzählte Pater Guido Dupont eine passende Geschichte und nahm die Besucher außerdem mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit des Caritas-Altenzentrums Haus Helena, dessen Geschichte einst als Krankenhaus Helenenstift begann. Im Anschluss sprach Pater Guido Dupont dann den Segen für den neuen Sinnesgarten. Nach dem offiziellen Teil nutzten Bewohner und Gäste die Gelegenheit für einen kleinen Rundgang durch den Sinnesgarten und genossen bei Kaffee und Kuchen die ersten gemütlichen Stunden in dem neuen idyllischen Plätzchen am Haus Helena. Für die musikalische Unterhaltung sorgte dabei das Altstädter Gesangstrio "Die Jammertaler".
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Weitere Infos:
Caritas-Altenzentrum Haus Helena
Nisterstraße 3
57627 Hachenburg
Telefon: (02662) 9 62-0
E-Mail: az.haus.helena@cv-ww-rl.de