Gemeinsam dem Quendel auf der Spur (von links): Volker Vieregg (Künstler), Anne Badmann (Katholische Erwachsenenbildung), Jochen Straub (Referat Behindertenseelsorge), Ines Hümmerich (Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, Einrichtungsleiterin Haus am Quendelberg).Katholische Erwachsenenbildung Limburg
Das Haus am Quendelberg in Montabaur ist seit 2017 das Zuhause von bis zu 24 Menschen mit geistiger Behinderung. Der Name dieser Einrichtung des Caritasverbands Westerwald-Rhein-Lahn war für die Bewohner anfangs schwer zu verstehen. Kaum jemand weiß heute noch, dass es sich bei Quendel um eine wilde Form des Thymians handelt.
Das brachte die Einrichtungsleiterin Ines Hümmerich auf die Idee, ein Projekt rund um den Quendel ins Leben zu rufen und so den Namen "Haus am Quendelberg" mit Leben zu füllen. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Caritas, Behindertenseelsorge und Erwachsenenbildung im Bistum Limburg wurde das Thema Quendel von verschiedenen Seiten in den Blick genommen. Der Künstler Volker Vieregg malte ein aus drei Teilen bestehendes Bild vom Quendel, das sich ähnlich wie ein Logo an verschiedenen Stellen in der Einrichtung wiederfinden wird. Die Bewohner des Hauses bauten und bepflanzten gemeinsam ein Hochbeet mit Quendel. Jochen Straub vom Referat Behindertenseelsorge im Bistum Limburg gestaltete zusammen mit jeder der drei Wohngruppen der Einrichtung Exerzitien, in denen Quendel religiös und mit allen Sinnen erlebbar wurde. Er komponierte auch ein Lied über den Quendel und entwarf einen Gottesdienst in Leichter Sprache rund um den Quendel. Anne Badmann, Referentin für Bildungsangebote in Leichter Sprache bei der KEB im Bistum Limburg, arbeitete Informationen zum Haus am Quendelberg und zum Quendel in Leichter Sprache auf und verfasste mehrere Rezepte in Leichter Sprache, damit in den Wohngruppen auch mit dem wohlschmeckenden Kraut gekocht werden kann.
Als bleibendes Ergebnis aus dem Projekt entstand die Broschüre "Haus am Quendelberg - Leben mit allen Sinnen". Da die Broschüre für möglichst viele Menschen verständlich sein soll, wurde sie in Leichter Sprache verfasst. Sie enthält neben Informationen zum Haus viel Wissenswertes rund um den Quendel, religiöse Impulse, Lieder, das Quendel-Bild und Kochrezepte mit Quendel. Die Broschüre kann per E-Mail an ines.huemmerich@cv-ww-rl.de bestellt werden.
Einen vorläufigen Höhepunkt fand das Quendel-Projekt an Mariä Himmelfahrt, dem jährlichen Festtag der Einrichtung, mit einem Gottesdienst mit Kräuterweihe in Leichter Sprache, der Vorstellung der Broschüre und einem anschließenden Beisammensein bei Quendel-Brot und Quendel-Apfel-Limonade.
(Anne Badmann)