Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen in Nassau und Umgebung können sich freuen: Ihre Versorgung wird ohne Unterbrechung sichergestellt und sie können künftig die ambulanten Pflegeleistungen der Caritas in Anspruch nehmen. Damit ist die fachlich gute und vom christlichen Menschenbild geprägte Pflege und Versorgung der Menschen in der Region mit den Leistungen der ambulanten Pflege auch weiterhin gesichert. Der Caritasverband ist mit fast 1100 Mitarbeitenden in den Landkreisen Rhein-Lahn und Westerwald tätig und betreibt jetzt insgesamt fünf Sozialstationen für die ambulante Pflege. Hinzu kommen drei Caritas-Altenzentren, u.a. in Arzbach und Lahnstein, Tagespflegeeinrichtungen, Pflegestützpunkte, und über den großen Bereich der Altenhilfe hinaus zahlreiche Dienste und Einrichtungen in der Behindertenhilfe und der Beratung.
Der Caritasverband ist in der Region der beiden Landkreise hervorragend vernetzt und verortet; es bestehen intensive und gut gepflegte Beziehungen in die örtlichen Kirchengemeinden und die Kommunen. Zudem ist der Caritasverband bundesweit für seine Innovationskraft bekannt und ausgezeichnet worden. Im bundesweiten Wettbewerb des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. "VKAD-Preis für Innovationen in der Langzeitpflege" belegte der Verband 2023 die beiden ersten Preise. Ausgezeichnet wurde hier das Projekt "Schwesternwohnheim 2.0", bei dem Pflege-Auszubildende aus Marokko zu Pflegefachkräften ausbildet werden.
Außerdem wurde ausgezeichnet das Projekt "Pflege ganz aktiv", bei dem die Caritas-Sozialstationen ein Landes-Modellprojekt zur Erprobung eines neuen Konzeptes in der ambulanten Pflege nach dem Vorbild der niederländischen "Buurtzorg" betreibt. Dieses Projekt ist so erfolgreich, dass die Reorganisation der Pflegekonzepte jetzt auf andere Sozialstationen in Rheinland-Pfalz ausgerollt wird.
Mit dem Caritasverband hat die SMMP-Seniorenhilfe einen starken Partner gefunden, der nun den Betriebsteil in Nassau übernimmt und als Caritas-Sozialstation weiterführt.
"Wir als Caritas garantieren, dass durch die Übernahme niemandem ein Nachteil entstehen wird", teilt Caritasdirektorin Stefanie Krones mit. "Wir freuen uns, mit der Betriebsübernahme über 20 fachliche kompetente und motivierte Mitarbeitende in das Team der Abteilung Ambulante Pflege und die große Caritas-Familie aufnehmen zu können." Selbstverständlich werden die Verträge mit allen Patientinnen und Patienten fortgeführt und diese zuverlässig weiterhin von den Pflegekräften versorgt.
"Wir freuen uns, mit dem örtlichen Caritasverband einen adäquaten und kompetenten neuen Träger für unseren ambulanten Dienst in Nassau gefunden zu haben. Einen Träger, der unsere Werte und Philosophie teilt", so Geschäftsführer Frank Pfeffer. "Gerade weil wir eine tiefe Verbundenheit zu diesem Standort und dem Team vor Ort haben, war es uns wichtig, den Dienst in gute Hände zu übergeben."
"Als Herr Pfeffer von SMMP auf uns zukam, haben wir nicht lange überlegt und sind als Caritasverband der Region gern in diese Verantwortung eingetreten", berichtet Stefanie Krones. "Der ambulante Dienst hat eine lange Tradition und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit viel Herzblut dabei sind. In Zukunft werden wir mit gemeinsamer Kraft daran arbeiten, den pflegebedürftigen Menschen in der Region und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen."
Hintergrund:
Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel betreiben in Trägerschaft der SMMP-Seniorenhilfe im südlichen und westlichen Münsterland sowie im nördlichen und östlichen Ruhrgebiet fast 30 Seniorenhilfeeinrichtungen. Die wirtschaftlichen und politischen Folgen von Corona und dem Krieg in der Ukraine seien in den letzten Jahren eine große Herausforderung für soziale Einrichtungen geworden, so Frank Pfeffer, Geschäftsführer der SMMP-Seniorenhilfe. "Zurückblickend können wir sagen, dass uns einerseits die solide, von Weitblick geprägte Führung der vergangenen Jahrzehnte eine sehr gute Grundlage zur Bewältigung dieser Zeiten geschaffen hat, andererseits waren es vor allem unsere Netzwerke in Westfalen, die eine gegenseitige Unterstützung in schwierigen Zeiten ermöglichten", erklärt Frank Pfeffer. "In unserem ambulanten Dienst in Nassau können wir auf diese Möglichkeiten leider nicht zurückgreifen." Nach dem Abschied der Schwestern aus Nassau, spätestens jedoch mit dem Wegfall der beiden SMMP-Kliniken in Nassau und Bad Ems, sei es für Barbara Jaeger, Leiterin des ambulanten Dienstes, immer schwieriger geworden, das Leistungsangebot aufrechtzuerhalten.