Verena Metz arbeitet sehr gerne in Ulrike’s Kulturbackhaus. Mit viel Spaß unterstützt sie das Team; hier bereitet sie gerade einen Cappuccino zu.Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V./Dagmar Theis
"Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen!” Unter diesem Motto verweist die Caritas im Rahmen ihrer Jahreskampagne 2025 auf die Bedeutung geöffneter Türen für Menschen, die Unterstützung suchen. Viweca, die Integrationsabteilung der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, sieht sich ebenfalls seit mittlerweile mehr als 15 Jahren als Türöffner, um Menschen mit Behinderung Teilhabe am Arbeitsleben und berufliche Qualifizierung zu ermöglichen. "Das Jahresmotto des deutschen Caritasverbandes beschreibt ein wichtiges Kernelement unserer Leistungen", erläutert Dagmar Theis, Leiterin der Viweca. "Wir richten unsere Angebote seit langem konsequent darauf aus, Menschen mit Handicap professionell in Arbeit zu begleiten und sie in Form von vielfältigen Projekten bei der Teilhabe in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes zu unterstützen und sie zu qualifizieren."
Beispielhaft dafür steht die 30-jährige Verena Metz aus Koblenz, die auf einem Außenarbeitsplatz in einer Bäckerei tätig ist. Sie bereitet Kundinnen und Kunden warme Getränke zu und unterstützt das Team bei Servicetätigkeiten, beim Abwischen von Tischen und Stühlen, beim Verräumen von Geschirr oder der Präsentation der Backwaren. Petra Zimmermann, ihr Jobcoach vom Viweca-Team, kennt Verena Metz seit vielen Jahren und die beiden arbeiten vertrauensvoll miteinander. Petra Zimmermann hat den Platz akquiriert, half bei der Einarbeitung, besucht sie wöchentlich am Arbeitsplatz und steht jederzeit bei Fragen und Problemen bereit. Sowohl für die junge Frau als auch für den externen Betrieb ist das Jobcoaching am Arbeitsplatz ein wichtiger Erfolgsfaktor und trägt zur Stabilität bei. Und wenn es mal richtig "brennt", sorgt das Team in der Bäckerei dafür, dass sich Verena Metz in die Küche zurückziehen kann, um dort die Spülmaschine zu bedienen oder kleine Speisen für die Bedientheke in ihrem Tempo vorzubereiten. Ulrike’s Kulturbackhaus ist einer der zahlreichen Kooperationsbetriebe der Viweca, die offen dafür sind, motivierten Menschen eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu geben. Dabei ist das Modell des Außenarbeitsplatzes zum Einstieg eine Variante, von der alle Beteiligten profitieren.
Neben Verena Metz sind rund 30 Werkstattbeschäftigte auf dauerhaften Arbeitsplätzen außerhalb der Betriebe der Caritas-Werkstätten tätig. Die junge Frau hat einen hohen Integrationswunsch, dennoch ist die Rückkehrmöglichkeit in den Caritas-Betrieb in Lahnstein von großer Bedeutung für sie. Diese Option nutzte sie, als ein früherer Außenarbeitsplatz wegen Corona endete.
"Unsere Angebote sind durchlässig", betont Dagmar Theis, die Hand in Hand und eng abgestimmt mit den Sozialen Diensten aller acht Caritas-Werkstattbetriebe zusammenarbeitet. Jeder Praktikumswunsch wird ernst genommen und gemeinsam mit der jeweiligen Person besprochen und weiterverfolgt. "Wir konnten seit 2008 darüber hinaus 46 Werkstattbeschäftigte in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse im Rahmen des Budgets für Arbeit vermitteln," führt Theis weiter aus. Das sind Jobs, bei denen die Arbeitgeber dauerhafte Zuschüsse erhalten und die es Menschen mit Handicap ermöglichen, unabhängig und selbstständig für ihr Einkommen zu sorgen. Auch hier gibt es ein Rückkehrrecht in den Caritas-Betrieb, was insbesondere Angehörigen von jungen Menschen mit Behinderung ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.
Verena Metz steht für viele Menschen, die vom Viweca-Team bei der beruflichen Qualifizierung und der Suche nach einem passgenauen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützt werden. Viweca, die "virtuelle Werkstatt der Caritas". bietet vielfältige Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben an. Im Vordergrund stehen dabei die Wünsche, Fähigkeiten und Kompetenzen der Personen, die den Integrationswunsch haben. Dann folgen wohnortnahe Akquise des Platzes, Bewerbungstraining, praktische Arbeitserprobungen, das Jobcoaching am Arbeitsplatz, das Entwickeln von passgenauen Arbeitsplatzprofilen und die Kooperation mit dem externen Betrieb und dessen betrieblichen Mentor.
Dagmar Theis erläutert die Zielgruppen, für die Viweca tätig ist: Personen mit Vermittlungshemmnissen, langzeitarbeitslose Menschen und vor allem Menschen mit Behinderungen. Dabei handelt es sich um Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie um Personen, die aufgrund psychischer Erkrankungen oder anderer Beeinträchtigungen schon länger nicht erwerbstätig sind.
"Die Berücksichtigung der individuellen Bedarfe und Wünsche der Menschen, das Miteinander auf Augenhöhe sowie die vertrauensvolle Kooperation mit den externen Betrieben stehen immer im Vordergrund unserer Assistenzleistungen, um langfristige und nachhaltige Integration zu ermöglichen", beschreibt Theis das Erfolgskonzept von Viweca. "Die Caritas-Werkstätten nehmen ihren gesetzlichen Auftrag ernst", führt sie weiter aus. "Unser Ziel ist es, für möglichst viele Menschen, die sich flexible Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben wünschen, ein Türöffner zu sein und damit zu einem inklusiven Arbeitsmarkt beizutragen."
- Kontakt bei Fragen zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit Handicap: Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, Arbeitsmarktintegration Viweca, Dagmar Theis, Telefon 0151/15142195, E-Mail dagmar.theis@cw-wwrl.de.
Daten und Fakten der Viweca im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwaldkreis:
- In 2024 gab es insgesamt 32 dauerhafte Berufsbildungs- und Außenarbeitsplätze, vier Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und rund 40 Praktika von Werkstattbeschäftigten in externen Betrieben.
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Insgesamt werden bis zu 50 Menschen mit Handicap oder mit Vermittlungshemmnissen von den Viweca-Jobcoachs kontinuierlich bei verschiedenen Projekten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt begleitet. Dazu gehört auch die "Unterstützte Beschäftigung", bei der nach erfolgreicher individueller betrieblicher Qualifizierung die Übernahme in einen Job erfolgen soll.