Feste soll man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Dies dachten sich auch die Verantwortlichen der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn in Lahnstein, die in diesem Jahr auf ihr 20-jähriges Bestehen am Standort in der Goethestraße zurückblicken können. Gefeiert wurde der runde Geburtstag mit einem kleinen, aber feinen Fest, bei dem in erster Linie das gemütliche Beisammensein im Mittelpunkt stand. Neben den Mitarbeitenden und Beschäftigten mit ihren Angehörigen, konnten Betriebsleiter Martin Sobotta und Teamleiter Maik Wolf unter anderem auch Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß, Geschäftsführer Armin Gutwald, die Betriebsleiter-Kollegen der anderen Werkstätten-Standorte sowie den früheren langjährigen Einrichtungsleiter Hans-Peter Korffmann in Lahnstein begrüßen.
Die Geschichte des Lahnsteiner Betriebes der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn begann ursprünglich in der Loreleystadt St. Goarshausen, wo im Oktober 1985 eine Einrichtung für zunächst knapp 50 Menschen mit Behinderung eröffnet wurde. Weil die Zahl an Beschäftigten stetig nach oben ging, wurde es dort irgendwann zu eng. Mehr Platz musste her. Den fand man schließlich - auch dank der Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Roger Lewentz - im Kloster Kamp-Bornhofen. 1998 wurde dort zunächst ein Provisorium eingerichtet. "Anfangs war dort eine reine Männergruppe tätig, was daran lag, dass ausschließlich Männertoiletten zur Verfügung standen", erinnert sich Maik Wolf, der bereits seit 1996 bei der Caritas arbeitet und schon damals als Gruppenleiter in St. Goarshausen und Kamp-Bornhofen tätig war. In einem zweiten Schritt wurde der Standort später erweitert, sodass dann auch weibliche Beschäftigte in Kamp-Bornhofen aufgenommen werden konnten. Gearbeitet wurde überwiegend im Bereich Verpackung und Montage, ehe im Frühjahr 2001 der Garten- und Landschaftsbau hinzukam. Irgendwann wurde es dann auch in dem Kloster am Rhein räumlich zu eng - und so wurde nach neuen Möglichkeiten in Lahnstein gesucht. Im Mai 2003 zog der Werkstattbetrieb schließlich von Kamp-Bornhofen nach Lahnstein um.
Dort fand man in den Räumlichkeiten der ehemaligen Mix Logistik GmbH in der Goethestraße 20, direkt am Rhein, ein neues Zuhause. 2011 kam mit MoDiTec eine weitere Betriebsstätte der Caritas-Werkstätten in Lahnstein hinzu. An beiden Standorten bietet man heute rund 60 Menschen mit Behinderung berufliche Qualifizierung und Teilhabe am Arbeitsleben in verschiedenen Produktions- und Dienstleistungsbereichen. Im Vergleich zu den anderen Werkstätten-Standorten ist Lahnstein relativ klein. Für Maik Wolf bringt dies aber auch Vorteile mit sich: "Bei uns geht es sehr familiär und harmonisch zu, jeder kennt jeden", berichtet der Teamleiter aus dem Werkstattalltag. Für Abwechslung bei den Beschäftigten sorgen unter anderem ein Sportangebot, Betriebsausflüge und andere Aktionen, wie etwa die Teilnahme an den Special Olympics. "Leider sind solche Angebote durch die Corona-Pandemie etwas eingeschlafen, sollen aber nach und nach wiederbelebt werden", so Wolf. Rund 770 Quadratmeter misst der Betrieb in der Goethestraße, wo es neben dem Arbeitsbereich Verpackung und Montage mittlerweile zwei Gartengruppen gibt. Diese sind in Sachen Garten- und Landschaftsbau bzw. -pflege für private Kunden ebenso im Einsatz wie für Unternehmen oder beispielsweise auch das Forstamt in Lahnstein.