Cafétas sucht einfühlsame Helden am Herd
Projektcafé der Caritas braucht kochbegeisterte Verstärkung
Wenn Josef Alten am Herd steht leuchten seine Augen - vor allem, wenn es in der Cafétas ist. Drei Jahre hat der 63-Jährige in dem Caritas Projektcafé gekocht, bedient und eingekauft. "Ich war Mädchen für Alles", grinst der gebürtig aus Trier stammende Hobbykoch. "Aber so habe ich es gewollt."
Zuerst kam er im Rahmen einer Maßnahme des Jobcenters zu dem 2001 gegründeten Projektcafé. Dort traf er auf andere langzeitarbeitslose Menschen und psychisch erkrankte Menschen, die das kleine Café zusammen mit Projektleiterin Andrea Thurau am Laufen halten. "Ich wurde hier total herzlich aufgenommen und akzeptiert", erklärt Josef Alten, der selbst in der Gastronomie aufwuchs. Schnell fand er sich in der "tollen Truppe" zurecht. Als Allroundtalent stand er bald am Herd und bestimmte an "seinen" Tagen auch den Speiseplan mit. Sein wöchentliches Engagement variierte, denn jeder Ehrenamtliche kann den Einsatzzeitrahmen in Absprache mit der Caféleitung selbst bestimmen.
Josef Alten hat drei Jahre lang bei der Cafétas gekocht, bedient und geholfen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er aufhören. Nun sucht das Projektcafé in Bruchsal neue Ehrenamtliche.Caritas Bruchsal
"Ich konnte mich hier richtig toll einbringen. Wenn ich gekocht habe, gab es immer Fleischgerichte", betont der gelernte Metzger. Ansonsten gibt es in der Cafétas oft vegetarische Kost. "Jeder Ehrenamtliche kann natürlich nach seinen Vorlieben kochen. Wir hatten schon Ehrenamtliche mit Schwerpunkt Arabische Küche, Afrikanische Küche oder Hausmannskost", berichtet Andrea Thurau.
Dadurch, dass die Ehrenamtlichen sich abwechseln, entsteht ein bunter Wochenspeiseplan, denn von Montag bis Donnerstag bietet die Cafétas immer ein besonderes Tagesessen an. Freitags greifen die Mitarbeiter auf vorbereitete Standardgerichte zurück. Als seine "Ein-Euro-Jobber"-Maßnahme abgelaufen war, beschloss Josef Alten als Ehrenamtlicher bei der Cafétas weiter zu machen. Doch nach drei Jahren machte ihm die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Auch drei andere Ehrenamtliche geben ihren Küchendienst aus gesundheitlichen oder Altersgründen ab. Nun sucht die Cafétas neue einfühlsame Helden am Herd.
"Verantwortungsbewusstsein ist wichtig, aber auch Begeisterung und Spaß an der Teamarbeit. Ein bisschen Ahnung in Punkto Kochen ist von Vorteil", resümiert Josef Alten, der seinem Engagement sehr nachtrauert. Sel ten gab es Leerlauf, denn jeder suchte sich Aufgaben. War das Essen verspeist und die zufriedenen Gäste wieder weg, fingen Alten und Kollegen an für den nächsten Tag vorzuarbeiten. "Ich hatte keine Langeweile, war aber selten im Stress und habe mich hier immer wohl gefühlt. Ich konnte auf die verschiedenen Leute eingehen und hatte auch keine Berührungsängste mit den Gästen oder Mitarbeitern."
"Jeder Ehrenamtliche kann sich in dem Tätigkeits- und Zeitmaß einbringen, wie es für ihn möglich ist", so Andrea Thurau, die seit sieben Jahren die Cafétas leitet. Ob einmal in der Woche einen Kuchen backen oder Menschen mit Handicap zu unterstützen, ob Kochen oder Bedienen, Andrea Thurau freut sich über jede Form des ehrenamtlichen Engagements.
Das "etwas andere Café in Bruchsal" hat eine Kooperation mit der nahegelegenen Caritas Tagesstätte (TAST) für chronisch psychisch erkrankte Menschen. Die dortigen Besucher helfen beim Zubereiten der Mahlzeiten und werden durch Thurau und die insgesamt acht Ehrenamtlichen angeleitet.
Wer Interesse an einem köchelnden Ehrenamt in der Cafétas hat, kann sich bei einem Informationsnachmittag am Donnerstag, 01. Juni, um 15.30 Uhr informieren. Interessiert können sich bei Andrea Thurau unter (0 72 51) 30 88 30 oder der Caritas Ehrenamtsbeauftragten Beate Sindermann (0 72 51) 80 08 11 bzw. E-Mail helfer-werden@caritas-bruchsal.de melden.