Gemeinsam Zeit teilen, gemeinsam Kunst schaffen: Im St. Maria-Elisabeth-Haus in Bad Laer ist das neue Kunstprojekt "Glückswächter" unter der Leitung der Kunsttherapeutin Katrin Hunke gestartet. Ein Jahr lang treffen sich einmal im Monat fünf Bewohner der Einrichtung für Menschen mit einer geistigen und/oder mehrfachen Behinderung und fünf Mitglieder der evangelischen Gemeinde in Bad Laer. Sie fertigen Tonmodule an, die in der nahegelegenen Töpferei Niehenke gebrannt werden.
Neben dem künstlerischen Arbeiten mit Ton steht bei den Treffen vor allem das Miteinander im Vordergrund. Durch das gemeinsame Arbeiten entstehen nachhaltige Beziehungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen. Auf diese Weise unterstützt das Projekt Inklusion und Teilhabe. Die Teilnehmenden wachsen nach und nach zu einer festen Gruppe zusammen, in der es jedem möglich ist, sich mitzuteilen, auszudrücken und sich als Individuum zu entwickeln. Dabei profitieren die Teammitglieder von den Fähigkeiten und Fertigkeiten der verschiedenen Persönlichkeiten.
Beim ersten Treffen zum Auftakt standen erst einmal ein gegenseitiges Kennenlernen und ein erstes Arbeiten mit dem Material Ton im Vordergrund. Deutlich wurde, dass aus der anfänglich noch verhaltenen Stimmung unter den Teilnehmenden nach und nach ein offenes Arbeitsklima wurde. Die Rückmeldung war sehr positiv: Alle hatten viel Spaß beim ersten Treffen und freuen sich auf die weiteren Termine und darauf, sich in den folgenden Wochen näher kennenzulernen.
Darüber hinaus sollen die Stelen aus Keramikmodulen beim sogenannten "Tag des offenen Gartens" im Juni 2018 ausgestellt werden. Dieser Tag wird durch das Heimatmuseum Bad Laer organisiert und ermöglicht Teilnehmern, ihren Garten einen Tag lang Besuchern zu öffnen. Möglich wäre z.B. einen "Stelen-Pfad" im Garten des St. Maria-Elisabeth-Hauses oder im Garten der evangelischen Gemeinde zu gestalten. Die genaue Gestaltung, Organisation und Umsetzung des "Tag des offenen Garten" wird in Abstimmung mit den Teilnehmern des Projekts erfolgen.
Zum Hintergrund: Das St. Maria-Elisabeth-Haus in Bad Laer verfügt über eine Wohnstätte und eine Tagesförderstätte für Menschen mit Behinderung. Viele der Bewohner haben neben einer geistigen Behinderung auch zusätzliche körperliche Beeinträchtigungen. Einige Bewohner besuchen eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Für die anderen Bewohner wird ein Angebot zur Tagesstruktur in der Tagesförderstätte vorgehalten. Auftrag und Ziel der Einrichtung ist es, Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Ehrenamtliche Mitarbeiter stellen Bindeglieder zur Gemeinde dar und unterstützen durch ihr Engagement die Inklusion der Bewohner in den Ort.